10.07.2001 (Archiv)
Richtiges Packen will gelernt sein
Egal, ob bei der Urlaubsfahrt oder Anfahrt zu einem nahe gelegenen Badeteich, ist es für die Sicherheit der Passagiere wichtig, die Ladung im Auto sachgemäß zu verstauen.'Schon bei einer starken Bremsung kann sich ein Regenschirm in einen lebensbedrohlichen Speer verwandeln oder die Getränketasche zum gefährlichen Geschoss werden', warnt Steffan Kerbl vom ÖAMTC. Bei einem vom ÖAMTC simulierten Crash mit Tempo 30 hätte ein Kleinkind in einem Urlaubsauto lebensgefährliche Verletzungen davongetragen. Bei weiteren Crashversuchen des Clubs mit 64 km/h durchschlugen die Gepäckblöcke bei einigen Modellen die Rücksitzlehnen und richteten zum Teil verheerende Verwüstung im Innenraum an. 'Was die Sicherung der Ladung betrifft, kann man nicht vorsichtig genug sein', so Kerbl.
Richtiges Packen will gelernt sein, deshalb hat der ÖAMTC auch einige Tipps zusammengestellt:
- Bei Fahrzeugen mit Heckklappe oder Schrägheck darf das Ladegut nie über die Oberkante der Rücksitzlehnen ragen. Um zu verhindern, dass Gepäckteile im Fahrgastraum herumfliegen, sollte man als Absperrung Sicherheitsnetze oder Gitter montieren. Die Gitter sollten immer bis zum Fahrzeugboden reichen, damit der Druck der Ladung besser verteilt wird und die Verriegelungen der Lehnen nicht so leicht ausgerissen werden können.
- Auch in Limousinen sollte man bei geteilt umlegbaren Rücksitzen kontrollieren, ob die Riegel wirklich eingerastet sind. Den Spalt zwischen den Lehnen kann man etwa mit einem großen Gepäckstück verstellen oder die Ladung dahinter mit Netz oder Gurten niederspannen.
- Schwere und spitze Gegenstände gehören nach unten und fest an die Rücksitzlehne angeschoben, damit sie keinen Schwung holen können. Lange und flache Gegenstände sollten immer quer zur Fahrtrichtung liegen. Kanten und Spitzen gut abpolstern.
Nicht zuletzt aufgerüttelt durch die Crashtests des ÖAMTC bieten mittlerweile vermehrt auch die Fahrzeughersteller vielerlei Möglichkeiten, das Gepäck zu sichern. Bei vielen Modellen sind etwa Spannnetze oder Befestigungsösen schon standardmäßig vorgesehen oder nachrüstbar. Der Rat des ÖAMTC-Experten: 'Im Sinne der eigenen Sicherheit und der Familie sollte man diese Möglichkeiten auch konsequent nützen.'
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