
Test Drive 09.08.2023 (Archiv)
Mercedes GLC 300 e im Test
Die GLC-Baureihe gehört zu den Bestsellern von Mercedes-Benz und ist in seiner dritten Generation deutlich gewachsen, was sich allerdings auch in den Preisen niederschlägt.Die Preisliste für das SUV beginnt bei 59.809 Euro für den GLC 200 4-Matic. Für den GLC
300 e 4-Matic als Plug-in-Hybrid wechseln mindestens 73.649 Euro den Besitzer. Von den
auf 4,76 Meter gewachsenen Abmessungen profitiert vor allem der Raum für das Gepäck,
und auch die Mitreisenden auf der Rückbank genießen zusätzlichen Platz. Elektro- und
Verbrennungsmotor erreichen eine kombinierte Leistung von 313 PS, was sich in eine
Höchstgeschwindigkeit von 218 km/h übersetzt.
Zwischen null und 100 km/h vergehen 6,7 Sekunden. 130 Kilometer elektrische
Reichweite verspricht Mercedes: Eine angepasste Fahrweise vorausgesetzt lässt sich das
Schwergewicht (2,3 Tonnen) durchaus gut 100 Kilometer weit mit Strom bewegen. Das ist
ein sehr guter Wert für einen Plug-in-Hybrid und ermöglicht im Alltag eine weitgehend
CO2-freie Mobilität, denn so ganz ohne fossiles Zwischenspiel läuft es in der Praxis
natürlich meistens nicht. Die Batterie ist an einer 60 kW leistenden Ladesäule in einer
halben Stunde wieder aufgeladen. Ist die Leistung des 31.2 kWh starken Energiespeichers
aufgebraucht, rollt der GLC 300 e als Hybrid weiter.
Die unter Laborbedingungen berechneten Werte eignen sich in der Praxis dennoch
höchstens als schmückendes Beiwerk im Verkaufskatalog. Die versprochenen 0,5 Liter
sind weit von der Realität auf der Straße entfernt. In der Hybrid-Kombination mit kurzen
Auftritten des Verbrennungsmotors meldet der Bordcomputer einen Verbrauch von zwei
bis drei Litern. Übernimmt der Verbrenner die Hauptrolle, schlägt die Physik
erbarmungslos zu, und schnell sind zweistellige Werte erreicht. Immerhin muss der 2,0-
Liter-Vierzylinder mehr als zwei Tonnen bewegen. Am Ende der Testrunde durch Stadt,
über Landstraßen und Autobahn kam so ein Verbrauch von neun Litern zusammen.
Einmal in Fahrt zeigt sich der GLC 300 e 4-Matic aber von seiner souveränen Seite. Die
Kombination von Elektro- und Verbrennungsmotor arbeitet unauffällig, und auch die
Geräuschkulisse ist dezent. Natürlich ist das schwere SUV kein Sportgerät, und die
zusätzlichen 400 Kilogramm des Elektroantriebs machen sich durchaus bemerkbar.
Das
zeigt sich beim Ansprechverhalten des Motors, und auch bei Kurvenfahrten entwickelt der
2,3-Tonner einen leichten Drang nach außen. Längere Bodenwellen machen sich
ebenfalls bemerkbar. Allerdings bleibt der Mercedes stets gut beherrschbar, die präzise
Lenkung und das für eine komfortable Fortbewegung ausgelegte Fahrwerk sowie die
nahtlos die Kraft übertragende Neun-Gang-Automatik tragen zum angenehmen
Fahrerlebnis bei.
Dass die Aerodynamiker des Hauses sehr gute Arbeit geleistet haben, zeigt sich an der
dezenten akustischen Belästigung. Erst jenseits der 150-km/h-Marke machen sich
Windgeräusche bemerkbar, ohne dabei störend zu werden. Dank der komfortablen und
guten Seitenhalt bietenden Sitze ist der GLC 300 e 4-Matic zudem ein angenehmer
Partner bei Langstreckenfahrten. Trotz seiner Abmessungen zeigt er sich als wendiger
Vertreter seiner Gattung – vor allem wenn die optionale Hinterachslenkung geordert wird.
Der Fahrer blickt auf ein Cockpit, das von einem zu ihm geneigten Zentraldisplay dominiert
wird. Analog orientierte Zeitgenossen werden den Verlust von Tasten für die wichtigsten
Funktionen bedauern – über den zentralen Bildschirm und das Hauptmenü werden Dinge
wie Klimatisierung und Navigation gesteuert. Gut, dass die Sprachsteuerung über die
Anrede „Hey Mercedes“ zumeist tadellos funktioniert, und auf Zuruf Radiosender einstellt
oder die Sitzheizung startet. So lässt sich auch die Ambientebeleuchtung den individuellen
Wünschen entsprechend regeln. 64 Farbvariationen stehen bereit. Das mag als Spielerei
wirken, während der feine Head-up-Display eine die Konzentration auf die Straße
fördernde Wirkung entfaltet und die wichtigsten Informationen ohne Zeitverlust liefert.
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