
Technologie 25.03.2023
Hybrid, Microhybrid, Vollhybrid, Plug-in? Was bedeutet das?
Die verschiedenen Energie- und Antriebsarten der Autos heute zwischen Verbrenner und Elektroauto sind vielfältig. Was ist was und für wen ist das gut?Beginnen wir ganz einfach beim Verbrenner: Der wird typischerweise durch einen Benzin- oder Dieselmotor angetrieben, klassisch, wie man das kennt. Und auch das reine Elektroauto ist leicht erklärt: Hier wird aus einer Batterie, die man laden muss, per Strom am Elektromotor das Auto betrieben - alles elektrisch. Doch nun zu den komplizierteren Varianten.
Angefangen hat es komplex zu werden, als man die beiden Varianten gemischt hat. Hybridautos wurden dabei zunächst 'mild' angeboten, also mit einem Verbrenner, dem zusätzlich ein Elektromotor unter die Arme gegriffen hat. Eigener Akku, der vom Verbrenner und durch Rekuperation (Bremsenergie) gefüllt wird, und Elektromotor als zusätzliche Kraft im Antriebsstrang des Verbrenners waren die Basis, durch den E-Motor brauchte der Verbrenner (meist: Benzinmotor) nicht die volle Last tragen und konnte im effizienteren Bereich geführt werden - also etwas im Verbrauch einsparen. Zusätzlich konnte man ihn etwas geringer dimensionieren, da auch der eMotor zur Kraft beigetragen hat.
Eine Dimension kleiner ging es beim Microhybrid zu, im Prinzip ein Mildhybrid, der über das Bordnetz (12V-Batterie) und Lichtmaschine gefüttert wurde. Das reicht natürlich nicht für viel Einsparung und selbst da nur für kleinste Autos - beim Smart etwa kam das Konzept zum Einsatz.
Vollhybride hingegen sind eine Dimension größer, sie haben zwei komplett getrennte Antriebe und können sowohl rein mit dem Verbrenner als auch rein mit dem Elektromotor fahren. Dieses heute üblichere Konzept ist auch das aufwändigste, da man dabei praktisch die doppelte Technik mitschleppt. Man kann aber auch einige Strecken rein elektrisch fahren und Förderungen waren dabei großzügig.
Plug-In-Hybride wiederum haben den Vollhybriden um ein externes Ladekabel erweitert, statt nur vom Verbrenner und dem Bremsen (Rekuperation) mit Strom versorgt zu werden, kann man den Akku da auch wie beim Elektroauto laden. Oftmals ist das eher langsam, dafür ist ein solcher Wagen auch rein elektrisch nutzbar, wenn die Strecken nicht zu weit sind.
Weiter geht es mit Elektroautos mit Range Extender: Anders als beim Plug-In-Hybriden ist da der Verbrenner nicht direkt am Antrieb beteiligt, er liefert ausschließlich Strom für den Akku, der wiederum die Energie für die Elektromotoren bietet. Chevrolet Volt/Opel Ampera waren hier typische Vertreter, heute gibt es davon weniger. Der etwas kleinere Verbrenner sorgt für mehr Reichweite, der Akku kann dabei auch kleiner dimensioniert werden. Ausserdem wird der Verbrenner immer im besten Drehzahlbereich betrieben, seine Last wird am Optimum des Verbrauchs umgesetzt.
Nur wenig dieser Konzepte haben sich in der Praxis wirklich breit bewährt. So sind Plug-In-Hybride meist kaum am Kabel, werden also als Vollhybride (in der Praxis: als Verbrenner) genutzt. Microhybrid ist kaum zweckmäßig, Hybride sind generell eher die Kombination beider Nachteile als beider Vorteile der Motorkonzepte. Range Extender werden wiederum dann nicht notwendig, wenn Akkukapazitäten größer werden oder das Schnellladen möglich ist.
Was in der Praxis also Zukunft hat, sind zwei Dinge: Verbrenner und Elektroauto. Und irgendwann wird der Verbrenner nicht mehr wirtschaftlicher und komfortabler als das Elektroauto sein, dann stellt sich die Frage ohnehin nicht mehr. Bis dahin allerdings hat der Verbrenner durchaus Vorteile - und das sogar für die Umwelt. Nicht nur sind die heutigen Motoren ohnehin sehr effizient und umweltveträglich, sie sind vor allem bereits produziert und auf der Straße, und dort sollten sie so lange es geht gehalten werden. Nichts ist umweltschädlicher als ein Auto, das erst neu gebaut werden muss: In der Prodution fallen die wahren Schädlinge für CO2-Fussabdruck und Umweltbelastung an. Und das gilt noch mehr für Hybridautos, die nicht nur deutlich mehr an Gewicht und Technik mitschleppen und mitbringen müssen, sondern diese Dinge dann in der Praxis nur in wenigen Anwendungsfällen auch tatsächlich vorteilhaft einsetzen können.
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