Test Drive 17.01.2021 (Archiv)
Audi Q3 TFSIe im Test
Noch ein Plug-in-Hybrid: Auch den Audi Q3 gibt es jetzt mit einer Kombination aus Verbrenner und Elektromotor. Die Technologie erfreut sich wegen der großzügigen Subventionen erheblicher Nachfrage, der Kunde bekommt viel Leistung zu verträglichen Kosten.Der Antrieb ist aus anderen Modelle bekannt, die auf der MQB-Plattform des VW-Konzerns stehen: Er baut auf dem schon etwas betagten 1,4-Liter-TSI-Motor mit 150 PS (110 kW) auf und verfügt über einen im lediglich sechsstufigen Getriebe untergebrachten Elektromotor, der 115 PS (85 kW) beisteuert. Die maximale Systemleistung liegt bei 245 PS (180 kW), das maximale Drehmoment bei 400 Newtonmetern. Die zerren übrigens ganz schön an den Vorderrädern, denn einen Allradantrieb kann die Quattro-Marke bei dieser Antriebsvariante nicht anbieten.
Mit einem Spurt von 0 auf 100 km/h in 7,3 Sekunden geht es munter zur Sache, die Spitze von 210 km/h ist allerdings kein Ruhmesblatt. Und auch das Fahrverhalten profitiert nicht von der schweren Batterie: Der hybridisierte Q3 wirkt schwerfälliger als seine konventionell angetriebenen Geschwister. Übrigens liegt das Auto wegen des Akkus auch höher, ohne dass damit eine größere Bodenfreiheit einherginge. Und zu allem Überfluss schrumpft der Gepäckraum um 150 Liter auf eher Kleinwagen-Niveau.
Noch schwerer als der Akku wiegt nur noch das Konsumgebaren dieses Plug-in-Hybrids, denn die offiziellen Zyklusverbräuche gehören ins Reich der Phantasie, sofern sich der Fahrer nicht mit Kurzstrecken bescheidet. Jeder Langstreckenfahrer, der hofft, seine Spritkosten mit diesem Modell deutlich reduzieren zu können, dürfte enttäuscht werden.
Das gilt auch, wenn man jeden Abend das sperrige Kabel aus dem Kofferraum wuchtet und brav an eine Ladesäule anschließt – ein Vorgang, den sich viele Kunden deswegen auch gleich sparen. Denn die Kosten lassen sich auch bei emsiger Nutzung der Akkus nur dann wirklich senken, wenn man sich den Strom von jemand anderem bezahlen lässt – ob nun vom Arbeitgeber oder beim Einkauf von Lidl. Mit einem Diesel fahren die meisten Kunden günstiger – und wohl auch umweltfreundlicher.
Wie jeder Q3 brilliert auch die Hybridvariante mit einer geräumigen Kabine und einem modern gezeichneten und sportlich-elegant ausstaffierten Interieur. Unter den Plug-In-Hybriden stellt der Audi Q3 deswegen ein gutes Angebot dar; die systembedingten Nachteile des Konzepts finden sich in ebenso ausgeprägter Form bei allen anderen Plug-in-Fahrzeugen wieder.
Viele PHEV-Fahrer haben keine andere Wahl, weil ihnen der Fuhrparkleiter ein elektrifiziertes Fahrzeug vorschreibt und sie nur so die eingeschränkte Bewegungsfreiheit eines reinen Elektroautos vermeiden können. Wer jedoch in der Wahl seines Fahrzeugs unabhängig ist, sollte Alternativen in Erwägung ziehen. Zu den besten darunter zählt übrigens der Audi Q3 mit konventionellem Antrieb. Mit dem modernen 1,5-Liter-TSI ist er um einen stolzen fünfstelligen Betrag günstiger als die Plug-in-Version. Und selbst der sehr sparsame und schnelle 40 TDI mit Quattro-Allradantrieb kostet noch deutlich weniger als der Hybrid.
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