14.11.2002 (Archiv)
Road Pricing: Durchschnittswert ist falsch
Der allgemein in der Öffentlichkeit dargestellte Road Pricing-Durchschnittswert von 22 Cent - im Vergleich zu 15 Cent in Deutschland - ist zu niedrig angesetzt.Tatsächlich ist Road Pricing in Österreich etwa doppelt so teuer wie in Deutschland, Frankreich und Italien. Dies verschlechtert Österreichs Wettbewerbssituation und forciert die Verlagerung transportkostenintensiver Industrien ins Ausland, stellte Dkfm. Heidegunde Senger-Weiss, Präsidentin des Zentralverbandes Spedition & Logistik und Obfrau der Sparte Transport und Verkehr in der WK Vorarlberg, am Mittwoch in einem Pressegespräch fest, in welchem die Spediteure vor 'Fallen bei der Gefahrgut-Gesetzgebung' warnten.
Die Durchschnittsrechnung stimme aus folgenden Gründen nicht: Kleinere Lkw bis 12 Tonnen zahlen in Deutschland gar nichts, in Österreich werden sie in die Durchschnittsberechnung einbezogen, was im Vergleich falsch sei. 'Da dadurch die Vor- und Nachläufe auch noch Road Pricing zahlen, wirken sie im Schnitt bei Transporten über mittlere und lange Strecken über die 27,3 Cent hinaus noch zusätzlich verteuernd', erklärte Senger-Weiss vor Journalisten in Wien.
Weiters seien Rabatte für ökologische Lkw in der Vergleichsrechnung nicht berücksichtigt. De facto liege für diese Lkw in Deutschland der Road Pricing-Schnitt bei 12 Cent. 'In Österreich gibt es hingegen keine Rabatte für ökologische Lkw, obwohl wir durch die Ökopunkteregelung diesbezügliche Erfahrungen gewonnen und Österreichs Güterbeförderer und Spediteure entsprechend investiert haben'.
Österreichs Wirtschaft werde mit dem teuersten Road Pricing in Europa, mit Ausnahme der Schweiz, belastet. Die Transporte würden sich im Schnitt um 25 bis 30 Prozent verteuern. 'Ganz klar: Die massiven Transportkostenverteuerungen gehen zulasten des Produktionsstandortes und gefährden damit letztlich die Mitarbeiter. Ich warne davor, Arbeitsplätze mutwillig zu diskriminieren', betonte Senger-Weiss.
Die immer wieder geforderte Verlagerung 'von der Straße auf die Schiene' sei nur in marginalen Bereichen gut möglich. 'Dort wo es machbar ist, wird es eine Verlagerung geben. Aber Sie werden trotzdem weiterhin Lkws auf der Autobahn sehen', warnte die Sprecherin der privaten Spediteure.
Die Spedition arbeite grundsätzlich verkehrsträgerneutral und kooperiere sowohl mit der Straße als auch mit der Schiene, ebenso wie mit Fluggesellschaften und Reedereien. In jüngster Zeit gebe es wieder mehr Kooperationsgespräche mit dem ÖBB-Vorstand. Ziel sei es, 'gemeinsam sinnvoll verlagerbare Mengen der Schiene zuzuführen'.
Quelle: Wirtschaftskammer Österreich | www |
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