Racing-Sport 23.01.2008 (Archiv)
Fahrer von Spikes aufgeschlitzt
Eisspeedway-Unfall: Der Österreicher Markus Skabraut landete mit dem Rücken auf dem Hinterrad eines Konkurrenten. Die Wunde musste mit rekordverdächtigen 64 Klammern versorgt werden.Einen nicht alltäglichen Einsatz hatte das Team der Unfallchirurgie im Kardinal Schwarzenberg´schen Krankenhaus in Schwarzach zu bewältigen. Der österreichische Eis-Speedwayfahrer Markus Skabraut stürzte bei einem Rennunfall auf das Hinterrad eines Konkurrenten und wurde von den zahlreichen, fast 3 Zentimeter langen Spikes vom Oberschenkel bis zum Rücken quasi 'aufgeschlitzt'. Seine Wunde musste mit rekordverdächtigen 64 Klammern zusammengeheftet werden.
Es passierte am ersten Jänner-Wochenende ausgerechnet auf der Lieblingsstrecke des 28-jährigen Tirolers. Im vierten Durchgang des Rennens am Speedway-Parcours in St. Johann im Pongau setzte Skabraut gerade zum Überholmanöver an, als sein Vordermann Max Niedermaier zu Sturz kam. Skabraut touchierte dessen Motorrad, flog von seiner Maschine und landete rücklings auf dem rotierenden Hinterrad des Deutschen. 'Die messerscharfen Spikes schlitzten meinen Lederschutz inklusive der Aluminiumplatte an den Hüften auf. Ich habe sofort gemerkt, dass es mich ärger erwischt hat', so Skabraut.
Dr. Guntmar Gradl, Unfallassistenzarzt im nahe gelegenen Krankenhaus Schwarzach, stellte kurz darauf eine fast 30 Zentimeter lange und vier Zentimeter breite Rissquetschwunde fest: 'Die Einstiche und Risse zogen sich vom Oberschenkel über das Gesäß bis zum Rücken. Wir benötigten zwei Klammermaschinen und insgesamt 64 Klammern, um die Wunde zu versorgen - ein neuer Rekord in unserem Spital.'
Der Vize-Weltmeister im Teambewerb zeigt sich aber auch nach diesem Unfall als 'harter Hund'. Am kommenden Wochenende - also genau drei Wochen nach Skabrauts Unfall - finden in Inzell (D) die Qualifikationsrennen zur Weltmeisterschaft statt. 'Dort sitze ich definitiv wieder am Motorrad', so der Rennfahrer.
Der Tiroler hatte übrigens im Schwarzacher Spital gemeinsam mit einer dort tätigen Krankenschwester eine Art Déjà-vu-Erlebnis: 'Sie erzählte mir nach der Operation, dass sie schon vor zwei Jahren eine schwere Verletzung eines Eis-Speedwayfahrers zu versorgen hatte. Ich lächelte und sagte: Ja, das war ich!' Damals wurde Skabraut nach einem Rennunfall mit einem Schleudertrauma und einer Platzwunde ins Krankenhaus Schwarzach eingeliefert.
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