Aktuell 14.11.2009 (Archiv)
VW freut sich über Magna
Nach der geplatzten Übernahme der schwer angeschlagenen General-Motors-Tochter Opel reagiert die Branche auf die Veränderungen im Automobilsegment. Volkswagen zieht die Drohung gegenüber Magna zurück.Nachdem Volkswagen-Chef Martin Winterkorn für den Fall, dass Magna Opel erwirbt sowie als Wettbewerber auftrete, indirekt damit gedroht hatte, dem Zulieferer Aufträge zu entziehen, entspannt sich die Lage. 'Wir werden unsere Geschäfte konstruktiv weiterführen wie bisher', so Winterkorn. Trotzdem bleibt der Absatz vor allem für Daimler ein Problem. Das Unternehmen will auch 2010 weiter kurzarbeiten.
'Nach dem gescheiterten Opel-Verkauf an Magna kann man in Bezug auf das Verhältnis zu den Automobilherstellern nur spekulieren. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob Winterkorn die Drohung tatsächlich in aller Härte umgesetzt hätte', erläutert Stefan Reindl, stellvertretender Direktor des Instituts für Automobilwirtschaft an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen. Dem Fachmann zufolge wäre es aber nachvollziehbar gewesen, wenn VW dies bei bestimmten wettbewerbsrelevanten Produktionsteilen getan hätte. Zu groß sei die Angst vor Know-how-Abfluss, erklärt Reindl.
Unterdessen bleibt die wirtschaftsbedingte Absatzlage für die Automobilindustrie schwierig. Vor allem Daimler rechnet nicht mit einer raschen Erholung und wird an deutschen Standorten voraussichtlich 2010 nicht zur normalen Arbeitszeit zurückkehren. Gegenüber der Financial Times Deutschland gab Daimler-Vorstand Bodo Uebber bekannt, dass man auch 24 Monate lang Kurzarbeit fahren kann. 'Das ist gar keine Frage', so Uebber. Bei Daimler sind davon derzeit rund 27.000 Personen betroffen. Kurzarbeit soll in sechs Pkw-Werken bis Ende Dezember laufen, an Lkw-Standorten Wörth und Mannheim bis Juni 2010.
'Gerade für Premiumhersteller wie Daimler bleibt die aktuelle Situation angespannt. So sind Maßnahmen wie Kurzarbeit richtige Mittel, um gegenzusteuern. Auf der anderen Seite bleibt auch der Export eine Herausforderung', sagt Reindl gegenüber pressetext. Dies hat auch das Daimler-Management erkannt und will vor allem wechselkursbedingt künftig mehr Autos in den USA herstellen. Parallel dazu sollen bis Jahresende fünf Mrd. Euro eingespart werden, um das Ergebnis zu verbessern. Trotz aller Bemühungen werden die Stuttgarter dieses Jahr mit einem Verlust abschließen. 2010 will man ein positives Unternehmensergebnis schaffen.
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