08.10.2003 (Archiv)
Zeit für Winterreifen ist gekommen
Nicht erst beim ersten Schneefall, sondern schon bei niederen Temperaturen ist es Zeit, dem Auto die Winterreifen anzulegen. Bei Fahrbahntemperaturen unter sieben Grad sind die Pneus für Eis und Schnee ihren sommerlichen Kollegen deutlich überlegen.Nur mit der richtigen Bereifung kann der Bremsweg im Herbst und Winter verkürzt werden, so der Verband der Reifenspezialisten Österreichs (VRÖ). Die Lenker dürften dabei nicht vergessen, dass die Fahrbahnen oft kühler als die Luft sind. Waldstücke und Brücken seien deshalb besonders risikoreiche Strecken.
Wer auch in der kalten Jahreszeit mit Sommerreifen fährt, kann leicht 'den Boden unter den Füssen verlieren', so VRÖ-Präsident Herbert Wadel. Bei einem Test auf nasser Fahrbahn sorgten Sommerpneus bei Fahrbahntemperaturen über sieben Grad für einen kürzeren Bremsweg. Bei niedrigeren Werten war aber der Winterreifen klar überlegen.
'Reifen sind High-Tech-Produkte mit besonderen Eigenschaften, die auf die jeweiligen Anforderungen der Jahreszeiten ausgerichtet sind', sagte Wadel. Die Bodenhaftung ist von der Temperatur der Lauffläche und ihrer Härte abhängig. Unter sieben Grad beginnen die Moleküle zu verhärten und 'einzufrieren'. Durch einen größeren Anteil an Naturkautschuk bleiben Winterreifen auch bei Kälte elastisch und erzielen einen höheren Grip.
In Österreich gibt es keine allgemeine Winterreifenpflicht. Wer mit Sommerreifen unterwegs ist und einen Unfall baut, riskiert, dass selbst die Kaskoversicherung nichts zahlt. Der ARBÖ rät den Autofahrern vor allem aus Sicherheitsgründen zum Umstieg, da Sommerreifen auf nasser und glatter Fahrbahn sowie bei Schnee sehr schnell überfordert sind und das Bremsen verheerende Folgen haben kann.
ARBÖ-Techniker Erhard Lenz: 'Echte Winterreifen müssen eine Profiltiefe von mindestens 5 mm bei Reifen in Diagonalbauart oder von mindestens 4 mm bei Reifen in Radialbauart, die Gürtelreifen, aufweisen.' Aber: Auch Reifen können altern. 'Je älter der Reifen, desto härter wird die Lauffläche und dadurch verschlechtert sich die Bodenhaftung. Weiters können durch Anfahren an Bordsteine oder Überfahren von Schlaglöchern Reifenschäden entstehen.'
Um das Alter der Reifen auch beim Kauf festzustellen, muss man nur die Geheimsprache der Reifen beherrschen: An der Seitenwand des Reifen verrät eine Zahl das Alter. '349' bedeutet beispielsweise, dass der Reifen in der 34. Woche des Jahres 1999 produziert wurde.
ARBÖ-Techniker Lenz: 'Neue Reifen haben produktionsbedingt anfangs eine geringere Bodenhaftung - besonders auf nasser Fahrbahn. Vertrauen Sie deshalb erst nach etwa 300 km den Hafteigenschaften der neuen Pneus.'
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