Aktuell 30.07.2003 (Archiv)
Tank-Chip gegen Tanktourismus
Die deutsche Ölindustrie will nun mit technischen Hilfsmitteln gegen den Tanktourismus in Österreich und anderen billigeren Nachbarländern vorgehen.Rund 5.000 unabhängigen Tankstellen, Mineralölimporteuren und Heizölhändler fordern nach italienischem Vorbild einen Tank-Chip, mit dem Bewohner in der Grenzregion günstiger tanken können.
Mit dem Chip sollen Autofahrer in den Tankstellen des Grenzgebiets zu den Preisen tanken können, die im benachbarten Ausland gelten. Die Ersparnis ist dabei nach der Entfernung des Wohnorts von der Grenze in drei Stufen gestaffelt, außerdem gilt eine Höchstmenge. Ein Missbrauch soll nicht möglich sein.
Die Tankstellen in den deutschen Grenzgebieten leiden seit Einführung der Ökosteuer darunter, dass ihre potenziellen Kunden jenseits der Grenzen tanken, weil Benzin und Diesel dort deutlich billiger sind. Die Preisunterschiede sind nach Darstellung der Industrie zum Teil recht drastisch, was vor allem an der unterschiedlichen Besteuerung liege.
Je Tankstelle koste die Einführung des Systems 400 Euro, der Aufbau des Verrechnungssystems würde das Finanzministerium 'einen höheren zweistelligen Millionenbetrag' kosten, schätzt Verbandssprecher Friedrich Homann. Doch wenn in Deutschland nur 60 Prozent aller Pkw-Fahrer nicht mehr im Ausland tankten, könnte Eichel 160 Mio. Euro Mineralölsteuer zusätzlich einnehmen, über die allein der Bund verfügen könne. Dazu kämen noch etwa 80 Mio. Euro an Mehrwertsteuer.
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