Verkehrssicher mit dem Beifahrer

Schreckhaftes Aufschreien und Nörgeleien, wie 'Fahr' nicht so schnell!' vom Beifahrersitz aus haben aber erwiesenermaßen nachteilige Auswirkungen auf die Verkehrssicherheit.

'Studien belegen, dass das Unfallrisiko bei Zweipersonenfahrten im Vergleich zu Alleinfahrten um 15 Prozent geringer ist', erklärt ÖAMTC-Verkehrspsychologin Eva Wurm. Vor allem bei Männern, die alleinfahrend als besonders unfallgefährdet gelten, wirkt sich 'Damenbegleitung' sicherheitsfördernd aus, das Unfallrisiko ist um ein Vielfaches niedriger. Empfindliche Risikopotenziale gibt es, wenn junge Gleichaltrige gemeinsam im Wagen sitzen und der Lenker im Zwang der Gruppe zu erhöhter Risikobereitschaft veranlasst wird. Die ÖAMTC-Sicherheitstipps für eine harmonische und sichere Fahrt richten sich im Speziellen an die Beifahrer:

• Fahrer und Beifahrer müssen sich bewusst sein, dass beide für eine sichere Fahrt verantwortlich sind. Der Beifahrer wirkt positiv auf den Lenker ein, indem er eine angenehme, entspannte Atmosphäre schafft.
• Heftiges Kritisieren und ständiges Nörgeln über den Fahrstil während der Fahrt unbedingt vermeiden. Die Einwände gegen die riskante Fahrweise verringern die Risikobereitschaft nicht, sondern verfestigen ganz im Gegenteil risikobetonte Einstellungen.
• 'Ein Beifahrer, der pausenlos ängstlich aufschreit und krampfhaft den Sitz umklammert, belastet den Fahrer zusätzlich. Auch wenn es schwer fällt, muss mit diesen Gewohnheiten gebrochen werden', rät Wurm.
• Das Auto ist kein Ort zum Streiten. Konflikte, die vom Alltag ins Auto hineingetragen werden, lenken den Fahrer vom Straßenverkehr ab und erhöhen die Zahl der Fahrfehler.
• Schlafende Mitfahrer können die Aufmerksamkeit beim Fahrer erlahmen lassen. Vor einer längeren Fahrt sollte auch der Beifahrer nur ausgeruht ins Auto steigen, um den Fahrer zu unterstützen (z.B. bei der Routensuche) und ihn gegebenenfalls beim Fahren ablösen zu können.