Test Drive 22.01.2021 (Archiv)
Highlander für Europa
Der Toyota Highlander rollt bereits seit einigen Jahren durch Nordamerika, nun kommt er auch zu uns. Das knapp fünf Meter lange SUV bietet viel Sicherheit und Platz für bis zu sieben Personen.Bei uns startet die mittlerweile vierte Neuauflage ausschließlich als Hybrid. Er ist um einiges günstiger in der Anschaffung als die etablierte Konkurrenz eines Audi Q7, BMW X5 oder Mercedes-Benz GLE.
Bei der Technik griffen die Japaner in den hauseigenen Baukasten. Genauso wie der RAV4 und der Camry steht der Highlander auf der modularen TNGA-Plattform und die Antriebseinheit besteht nur aus einem Hybrid. Auf der Verbrennerseite arbeitet ein 2,5-Liter-Benziner mit 190 PS (140 kW), der von einem 182 PS (134 kW) starken Elektromotor an der Vorderachse unterstützt wird. Ein weiterer Elektromotor an der Hinterachse stellt darüber hinaus 54 PS (40 kW) bereit und sorgt für einen variablen Allradantrieb. Der kann auf besonders rutschigem Untergrund auch manuell hinzugeschaltet werden. Zudem stehen im Toyota drei Fahrmodi (Eco, Normal, Sport) zur Verfügung.
Die Gesamtsystemleistung beträgt 248 PS (182 kW). Steht der Wählhebel auf „D“ arbeiten der Verbrenner und die E-Maschinen zusammen und rein elektrisch ist der Highlander mit bis zu 125 km/h unterwegs. Wie man es von Vollhybriden gewohnt ist, fährt der Toyota zunächst elektrisch los. Erst ein paar Kilometer später schaltet sich der Benziner hinzu und greift sanft unterstützend ein. Doch beim kräftigen Beschleunigen könnte der 2,5-Liter-Vierzylinder etwas bessere Manieren zeigen, da er sich nach dem beherzten Tritt auf das rechte Pedal mit einem kernigen Unterton zu Wort meldet.
Sieht man davon ab, ist der Highlander jedoch ein recht leises SUV mit einer guten Geräuschdämmung. Bei Bedarf sprintet der rund zwei Tonnen schwere Japaner innerhalb von 8,3 Sekunden auf Tempo 100 und ist bis zu 180 km/h schnell. Dann setzt die Elektronik einen schützenden Riegel vor. Eine forsche Gangart ist ohnehin nicht das Ziel des SUVs, viel mehr der Konsumverzicht. Auf einer ersten Runde durch das verschneite Mittelgebirge in Hessen genehmigte sich der Highlander exakt 7,7 Liter, daher dürfte der angebende WLTP-Verbrauch von 6,6 Litern in flacheren Regionen durchaus realistisch sein. Insgesamt erweist sich der Highlander als ein sanfter Gleiter. Dazu trägt neben seinem Hybridantrieb auch sein angenehmer Fahrkomfort bei.
Das Platzangebot des Siebensitzers darf als geräumig bezeichnet werden. Vorne und in der mittleren Reihe sitzt man sehr bequem. Ganz hinten wird es allerdings spürbar enger. Hier fühlen sich Erwachsene bestenfalls auf der Kurzstrecke wohl, doch wird der Zugang in den Fond durch eine um 18 Zentimeter verschiebbare Rückbank erleichtert. Sollte hingegen die volle Bestuhlung nicht benötigt werden, lassen sich die Sitze der dritten Reihe mit wenigen Handgriffen im Fahrzeugboden versenken. Dann erhöht sich das Ladevolumen von recht übersichtlichen 332 Litern auf üppige 865 Liter. Und wer das hintere Mobiliar komplett umgeklappt, erhält ein maximales Fassungsvermögen von 1909 Litern. Die Heckklappe öffnet und schließt ab der mittleren Ausstattungsstufe Executive elektrisch, bei der Luxury-Topvariante auch lässig mittels Fuß-Kick. Zudem eignet sich der Hybrid durchaus als Zugfahrzeug und nimmt bis zu 2000 Kilo an seinen Haken.
Dreh- und Angelpunkt im feudal eingerichteten Innenraum ist das Infotainment mit seinem 12,3 Zoll großen Touchscreen. Neben einer Smartphone-Integration mittels Apple Carplay und Android Auto beinhaltet das Multimedia ab der zweiten Ausstattungsstufe Executive auch ein Navigationssystem. Lederpolster für die Sitze sind hier ebenfalls serienmäßig. Wesentlich mehr Annehmlichkeiten bietet die Topversion namens Luxury. Da gibt es unter anderem ein Head-up-Display, belüftete und beheizbare Sitze, einen digitalen Innenspiegel, eine induktive Handy-Ladestation sowie eine 360-Grad-Kamera.
Die Sicherheitsausstattung ist hingegen schon in der Basisversion nahezu komplett. Angefangen beim adaptiven Abstandstempomat, über den Spurhalter bis hin zum Notbremsassistent, der auch Fußgänger und Radfahrer erkennt, bietet der Highlander reichlich Fahrerassistenten ab Werk.
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