Marken & Modelle 20.03.2019 (Archiv)
Cadillac CT5 in New York
Zur Automesse in New York (19. - 28. April 2019) zeigt Cadillac einen völlig neuen, elegant gezeichneten Viertürer knapp im E-Klasse-Format, der unter der Bezeichnung CT5 auf den Markt kommen wird.Die Signale, die seit dem Abgang von Johan de Nysschen von der GM-Nobelmarke Cadillac ausgesendet wurden, können bestenfalls als widersprüchlich bezeichnet werden: Erst wurden die für den US-Markt geplanten Diesel-Varianten gestoppt, dann wurde die Herabstufung der extrem starken V-Modelle angekündigt. Und dann platzte GM-Chefin Mary Barra auch noch damit heraus, das Werk zu schließen, in dem die Oberklasse-Limousine CT6 gebaut wird. Zwar könnte man die USA und die Welt auch mit CT6 aus chinesischer Produktion beliefern. Doch dieser Hinweis unterblieb - wohl um den ob der Werksschließung ohnehin erbosten US-Präsidenten Trump nicht weiter zu verärgern. Kollateralschaden: Jetzt gilt der CT6 als Auslaufmodell.
Nachdem auch noch der CTS und der viertürige ATS aus dem Programm genommen wurden und bei der Spitzen-Limousine Escala ein Entwicklungsstopp erging, schien Cadillac sich zum reinen SUV-Hersteller zu wandeln. Doch jetzt gibt es gute Nachrichten für die Freunde klassischer Limousinen.
Noch gibt es wenige Details, aber man darf davon ausgehen, dass der CT5 ein Leckerbissen für Enthusiasten wird. Dafür steht schon die Fahrzeugarchitektur: Das neue Modell steht auf der Alpha-Plattform, die nach wie vor beim ATS-Coupé und beim Chevrolet Camaro zum Einsatz kommt. Beide Modelle zeichnen sich durch steife Karosserien und präzises, sportliches Fahrverhalten aus. Zudem gibt es zwei aus anderen Baureihen bekannte Motoren: Den 2,0-Liter-Vierzylinder-Turbo und den klang- und drehmomentstarken 3,0-Liter-V6-Biturbo.
Noch gibt es keine offiziellen Leistungsdaten, aber man darf davon ausgehen, dass der Vierzylinder knapp 250 PS leistet, während der V6 über 400 PS auf die Straße bringen wird. Für Europa könnte es außerdem einen Diesel geben. Cadillac wird den CT5 mit Hinterrad- und Allradantrieb anbieten.
Neben der Einstiegsvariante gibt es die Ausprägungen Luxury und Sport; die Versionen unterscheiden sich durch Felgendesign, Frontschürze und Dekor. Auch das Interieur wird sich in verschiedenen Ausprägungen präsentieren, wobei Cadillac im Vergleich zum ATS und CTS in Sachen Materialqualität einen deutlichen Sprung nach vorn vollziehen wird.
Ungewöhnlich elegant wirkt das Exterieur: Das Fließheck ist klassisch gezeichnet, die Proportion betont den Hinterradantrieb. LED-Beleuchtungselemente vorn und hinten setzen futuristische Akzente. Und wäre der Escala nicht gestoppt worden, so wäre die Familienähnlichkeit deutlich erkennbar gewesen.
Es bleibt zu hoffen, dass es Cadillac mit dem CT5 auch in Europa gelingt, den Marktanteil signifikant auszubauen. Verdient hätte es die Marke allemal. Nicht zuletzt, um zu beweisen, dass Amerika mehr zu bieten hat als fragwürdige Elektroautos wie den Tesla.
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