Test Drive 24.08.2011 (Archiv)
Jeep Compass 2011 im Test
Der neue Jeep Compass ist der neue Einstieg in die Jeep-Familie. Er wurde grundlegend überarbeitet und zeigt sich mit dem aktuellen Familiengesicht.Eigentlich ist es schon schade, dass sich Jeep von der alten Jeep-Front weitgehend verabschiedet hat. Nur noch der Wrangler zeigt sich im typischen Gesicht mit zwei runden Leuchten und dem hohen Grill dazwischen - Augen und Nase müssen die anderen Modelle ablegen.
Fotos: Jeep Compass 2011
So auch beim Compass, dem urbanen kompakten SUV des Hauses. Der zeigt sich nun im Outfit des Grand Cherokee bzw. der restlichen Flotte, die ja nachzieht. Wer großen Fiat-Einfluss befürchtet, liegt falsch. Beim Compass ist ansonsten noch alles 'beim alten', die Patriot-Basis und auch das Innenleben ist der bisherige Konzertstandard. Das merkt man etwa auch beim Lenkrad und Interieur.
Die Heckleuchten wurden ebenfalls adaptiert, der Wagen wirkt insgesamt wesentlich moderner und weniger exzentrisch. Im Großen und Ganzen wurden die Änderungen aber behutsam durchgeführt, der Compass bleibt sich im Facelift immer noch treu. Gut, weil die Linie bisher schon gefällt. Aber auch schlecht, weil die Aussicht nach recht/hinten doch etwas unter der Linie leidet. Das hinterste Seitenfenster ist für den Fahrer eher unsichtbar, das Einparken ohne Hilfe nach hinten eine Sache von Nerven oder guter Erfahrung mit dem Wagen...
Aus dem Mercedes-Regal stammt der 2,2er Diesel, der seine 136 PS (bzw. 163 PS) für den Wagen einsetzt. Der steigert den Jeep als Diesel schon ordentlich, übermotorisiert ist er damit aber immer noch nicht. Die Schaltung ist aber gut abgestimmt, wenn man sich orientiert hat. Es gilt, Schwächen im unteren Drehzahlbereich auszulassen und die starke Motorbremswirkung dosiert einzusetzen. Dann läßt sich mit dem Compass fein cruisen.
Der neue Motor soll auch den Verbrauch senken. In unserem Test in der Stadt schafften wir locker Werte oberhalb der 12 Liter, erst bei längeren Fahrstrecken und guten Überlandanteilen gingen die Werte auf erfreuliche Zahlen mit einer 6 vor dem Komma zurück. Keine Wunderwerte (die man vielleicht mit zurückhaltender Fahrweise erreichen könnte), aber noch praxistauglich.
Neben dem 2,2 CRD (Schaltgetriebe) gibt es noch den Chrysler-Benziner 2,4 CVT (Automatikgetriebe). Sondereditionen wie die 70th Anniversary-Variante bieten endlich auch viel Elektronik, die 'Laredo'-Basis auch den guten Einstiegspreis. Letzterer startet bei 25000 Euro, bei 30000 geht es 'normal' los. Das Gesamtpaket aus dem neuen Cherokee-Design, dem frischen Motor, dem neuen Innenraum und einer glaubwürdigen Preispolitik zeigt sich jedenfalls schon im Absatz: Der neue Compass verkauft sich wieder sehr gut. Wenn Fiat die Jeep-Entwickler weiter so eigenständig agieren läßt, sind das gute Vorzeichen!
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