Service 31.01.2011 (Archiv)
Weniger Rückrufe 2010
Seit Beginn der ÖAMTC-Rückruf-Auswertungen im Jahre 2005 wurden durchschnittlich 94,5 Rückrufaktionen pro Jahr in Österreich durchgeführt. '2010 kam es in Österreich zu insgesamt 86 Fahrzeug-Rückrufaktionen', berichtet ÖAMTC-Techniker Robert Czarnecki.Die Gründe für diese Rückrufaktionen waren auch im vergangenen Jahr wieder sehr unterschiedlich. 'Prinzipiell können alle Ursachen in drei große Bereiche gegliedert werden', erklärt der ÖAMTC-Experte, 'nämlich mechanische, elektrische und elektronische Fehler'.
Auch wenn die Gesamtzahl der Rückrufe im Vergleich zu 2009 um 7,5 Prozent zurückgegangen ist, entspricht die Verteilung der Fehlerart im Großen und Ganzen der des Vorjahres. 'So sind etwa mechanische Mängel, wie z. B. fehlerhafte Perforierung der Airbag-Abdeckung, mangelhafte Verlegung eines Kabelstrangs oder Befestigung von Schrauben mit unzureichendem Drehmoment weiterhin die häufigste Ursache für Rückrufaktionen', zählt der ÖAMTC-Techniker auf. 'Ihr Anteil liegt bei immerhin 81 Prozent.' Die restlichen 19 Prozent fallen auf elektronische (zehn Prozent) und elektrische (neun Prozent) Mängeln. Neben den üblichen Kfz- und Motorrad-Rückrufaktionen wurde 2010 auch erstmalig ein Elektroauto in der ÖAMTC-Statistik erfasst.
Dominiert wurde das Jahr 2010 in punkto Rückrufen sicherlich durch die lang andauernde Rückruf-Serie eines japanischen Fahrzeugherstellers. 'Weltweit waren weit mehr als zehn Millionen Fahrzeuge von dieser Aktion betroffen', erinnert sich der ÖAMTC-Experte. 'Anlass dafür war ein technischer Mangel, nämlich ein klemmendes Gaspedal.' Der Fahrzeughersteller selbst musste durch die Rückrufaktion nur kurzfristige Einbußen in Bezug auf Absatz und Aktienkurs hinnehmen. Langfristig hatte die Rückrufserie keine negativen Auswirkungen auf das operative Geschäft des Fahrzeugkonzerns. 'Offensichtlich sind die Auswirkungen einer Rückrufaktion für den Fahrzeughersteller in der Realität geringer als bisher angenommen', analysiert der ÖAMTC-Techniker.
Die anhaltend starke Medienpräsenz von Rückrufaktionen im vergangenen Jahr hatte zur Folge, dass sich die Konsumenten verstärkt mit dieser Thematik auseinandergesetzt haben. 'Das führte zu einer Sensibilisierung der Endverbraucher', erklärt der ÖAMTC-Techniker. Dieser positive Nebeneffekt ist durchaus begrüßenswert. Denn schließlich handelt es sich bei einer Rückrufaktion um einen sicherheitsrelevanten Mangel am Fahrzeug, der so schnell wie möglich beseitigt und nicht auf die leichte Schulter genommen werden sollte. 'Gerade Kfz-Rückrufaktionen sind das sicherste Mittel, um ein Manko aus dem Weg zu räumen und das Verletzungsrisiko des Nutzers zu minimieren', führt der ÖAMTC-Experte aus. 'Denn jedes fehlerhafte Produkt kann relativ leicht dem tatsächlichen Besitzer zugeordnet werden.'
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