Test 01.09.2010 (Archiv)
Wiesmann MF3 Roadster im Test
Der Gecko unter den Pferden: 'Heutige Sportwägen sind doch alle gleich,' ist eine Aussage, die einem in bestimmten Kreisen durchaus die Zunge kosten kann.Seiten: [1] [2] weiter...
Und doch trägt sie einen Funken Wahrheit in sich, durch Faktoren wie Aerodynamik, Leistungsgewicht und Handling sind den Herstellern in Punkto Form immer mehr die Hände gebunden. Wenige tanzen da aus der Reihe und noch weniger haben den Mut, bestehende Ansichten komplett auf zu brechen.
Die Wiesmann Manufaktur ist klein. Im nordrhein-westfälischen Dülmen produzieren die versierten Damen und Herren jährlich knapp 250 Fahrzeuge, deren Ursprünge in den Köpfen zweier Männer liegen. Frustriert über die Sportwägen der Achtziger haben die Brüder Martin und Friedhelm 1993 erstmals den Wunsch verwirklicht, ein Auto auf die Straße zu stellen, das zeitlos ist. Und auf der Straße klebt, wie ein Gecko, darum auch das Logo. Sie gingen eine Kooperation mit BMW ein, holten sich Motor, Getriebe, Differential, Bremsanlage, Teile der Radaufhängung und der Elektrik und bastelten darüber ein Kleid, dass nicht von dieser Zeit zu sein scheint.
Wiesmann Roadster | 1/3 |
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Die vom Unternehmen her zweite Modell-Weiterentwicklung, der MF3, bildet da nicht die geringste Ausnahme. Oder vielleicht bildet sie die bedeutendste Ausnahme, je nachdem wie man es sieht. Der Roadster besticht in erster Linie durch genau die, der Linie. Das Exterieur ist so detailverliebt wie ein Fabergé-Ei, kleine Luftgitter da, Chromapplikationen dort und Konturen soweit sich die Blicke fesseln lassen. Kein Wunder, bei 350 Arbeitsstunden pro Auto.
Innen verhält es sich ähnlich. Die Anzeigetafeln sind handbemalt, dem Fahrer zugewandt und puristisch. Recht viel mehr als die Funktionsanzeigen findet sich auch nicht im nostalgischen Roadster. Das SMG-Getriebe in der mächtigen Mittelkonsole – das Getriebe sitzt praktisch gleich darunter – und ein kleines Rennwagen-Lenkrad zeigen dem Fahrer bereits, dass dieser vermeintliche Oldtimer keiner ist. Das Cockpit ist so eng wie ein Kletterschuh und doch so angenehm wie ein Maßanzug, einmal hineingeschält kommt man schwer wieder raus, will man aber auch gar nicht.
Video: Wiesmann MF3 im Test
Wie wohl ein Maßanzug mit Kletterschuhen aussieht? Die Pedalerie ist nahe beisammen und das fürs Gas Zuständige ist verblüffend weit in die Mitte gerückt. Ein weiteres Indiz dafür, dass der MF3 für den Vortrieb ausgelegt ist. Auf den ansehnlichen Startknopf gedrückt und der Gecko zeigt sein Gebrüll.
Testbilder: Wiesmann GT MF3Fotos: Wiesmann MF3 im Test
Kein Wunder, unter der riesigen Motorhaube sitzt niemand geringerer als der achtmalige Gewinner des „International Engine of the Year-Award“ in der Klasse 3.0 bis 4.0 Liter, der BMW S54. Den meisten wird der 3,25 Liter große Hochdrehzahl-Reihen-6-Zylinder aus dem BMW M3 E46 bekannt sein. Die Daten sind die gleichen, 343 PS Leistung bei 7900 Umdrehungen wohlgemerkt, 365 Nm Drehmoment bei 4900. Im 1180 Kilogramm leichten MF3 muss sich jede Pferdestärke mit nur 3,44 Kilogramm abmühen.
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