Mercedes-Benz S 400 Blue Hybrid im Test

Seiten: [1] [2]


Wind- oder Fahrbahngeräusche haben keine Chance, zu den Insassen vor zu dringen, die sich zu Hundert Prozent wohl fühlen können. Mit mehr Spielereien als ein iPhone werden die maximal 5 Passagiere eingelullt, sei es mit dem Split-Screen-Display, das dem Fahrer und dem Beifahrer ermöglicht, zwei verschiedene Dinge auf ein und dem selben Display zu sehen, also beispielsweise Navigationsgerät und einen Spielfilm oder mit zig elektrischen Sitzverstellungen vorne wie hinten, die Liste ist lang.

Die sich bei den Sicherheitssystemen fortsetzt, davon hat er mehr, als Präsidenten Leibwächter. Um nur ein paar zu nennen: adaptiver Fernlicht-Assistent, Pre-Safe, Attention Assist, ESP, Spurhalteassistent, Totwinkel-Assistent, Torque Vectoring Brake und noch viele mehr. Die unterstützenden Systeme sind praktisch immer aktiv, wodurch das Studieren der zum Teil unverständlichen Bezeichnungen wegfällt, Hauptsache sie sind da, wenn man sie braucht.



Video: Mercedes S 400h Test

Und wenn man sie mal nicht braucht und den lähmenden Alltag durch Spaß ersetzen möchte, Stichwort ESP, dann ist das ebenso möglich. Eines sollte aber gesagt sein, ohne Stabilitätsprogramm verhält sich das Fahrzeug wie Tag und Nacht. Lebendig und wirklich leicht zu handeln tänzelt der S seitwärts um die Kurve als wäre er ein Starker aus Affalterbach. Das Bild von außen ist dagegen recht gewöhnungsbedürftig, als würde der Bundespräsident beim Opernball völlig ausflippend break-dancen.

7,9 Liter verspricht ja der Hersteller, wie sieht es denn jetzt nun mit dem Verbrauch wirklich aus? Um es gleich vorweg zu nehmen, der angegebene Verbrauch ist eine Illusion. Wie Mercedes auf den Wert gekommen ist, blieb bis zum Schluss ein Rätsel, es wird aber gemunkelt, dass der Hut, aus dem sie den Verbrauchswert gezogen haben, gefunden wurde.

Unser Testverbrauch liegt bei 11,3 Liter auf 100 Kilometer, was einem CO2-Ausstoß von 271 Gramm pro Kilometer entspricht. Auch wenn der Wert über das vorgegebene Ziel hinausschießt, ist er dennoch nicht schlecht, im Gegenteil. Bei zwei Tonnen und knapp 300 PS erreichen die Mitbewerber kaum die 14 Liter-Marke, vor allem dann nicht, wenn sie mit dem Stadtverkehr mitschwimmen. Überland und auf der Autobahn begnügt er sich bei 130 km/h mit nicht mehr als sieben Litern beziehungsweise 168 Gramm CO2, beachtlich.

In weiterer Folge muss es aber darauf hinauslaufen, dass Mercedes-Benz die effiziente aber teure Lithium-Ionen-Batterie-Basis um einen Vollhybrid erweitert, wenn sie am internationalen Markt auch in Zukunft eine Rolle spielen wollen.