Test Drive 18.10.2008 (Archiv)
Mazda BT-50
Pick-ups, jene leichten Laster mit zumeist offener Ladefläche, wurden hierzulande lange Zeit in der Regel als Nutzfahrzeuge für Gartenbaubetriebe und Co eingestuft. Doch der Lifestyle-Charakter und der Spaß gehen heute viel weiter.Nutzte man sie privat zum Beispiel zum Transport seines Surfbretts oder der Motocrossmaschine an den Wochenenden galt man schnell als Exot. Heute heißt das Lifestyle und niemand schüttelt mehr den Kopf, wenn man mit einem derartigen Gefährt auch ins Büro fährt. Die Folge ist ein wachsender Markt in Deutschland, auf dem seit zwei Jahren auch Mazda mit seinem BT-50 vertreten ist. Mit einer ab November 2008 bei den Händlern stehenden überarbeiteten Ausführung will Mazda nun seinen Marktanteil in diesem Segment weiter erhöhen.
Der BT-50 setzte bei seiner Markteinführung die Tradition robuster Pic-kups mit zuschaltbarem Allradantrieb fort, koppelte aber Praxistauglichkeit und den neuen Spaßfaktor dieser Fahrzeuggattung mit dem Komfort und der Verarbeitungsqualität einer Limousine. Die äußere Form des athletisch konturierten Mazda ist nach der Modellüberarbeitung weitestgehend geblieben. Nur ein neuer Kühlergrill und Scheinwerfer sowie veränderte Stoßfänger unterscheiden ihn von seinem Vorgänger. Dennoch lassen diese sanften Modifikationen den Pick-up noch dynamischer wirken. Angeboten werden nach wie vor zwei Aufbauten: Die mit vier konventionell öffnenden Türen ausgestattete Doppelkabine (XL-Cab) sowie die mit gegenläufig öffnenden Freestyle-Türen bestückte L-Cab. Dazu kommen zwei verschiedene Ausstattungsstufen (Midlands und Toplands) und - generell - ein vom Cockpit aus zuschaltbarer Allradantrieb.
Im Innenraum wurde noch mehr Wert auf Qualität und Wohlfühl-Atmosphäre gelegt. Dafür sorgen neue Materialien für die straff gepolsterten und dennoch angenehmen Sitze sowie die Innenverkleidung der Türen, die jetzt in silberfarbener Optik gehaltene Mittelkonsole und ein sauberes Finish. Vom Vorgänger übernommen wurde das Klimasystem und das geringe Geräuschniveau: Dank des forcierten Einsatzes von Dämmmaterialien, Feinarbeiten im Windkanal und des recht kultivierten Dieselmotors befindet sich der Geräuschpegel auf Pkw-Niveau. Neu dagegen sind beheizbare Außenspiegel und ein AUX-Anschluss für einen externen MP3-Player.
Der Mazda-eigene Common-Rail-Turbodiesel schöpft aus 2,5 Litern 105 kW / 143 PS und maximal 330 Nm an Drehmoment. Damit lässt sich der 1,8-Tonner sehr akzeptabel bewegen. Das gilt trotz größerer Dämpfer nach wie vor nicht unbedingt für die Abstimmung von Federung und Dämpfung. Eine starre Hinterachse lässt sich nun einmal nicht verleugnen. Dennoch bleibt zu konstatieren, dass das Fahrwerk komfortabler geworden ist, nur kurze Bodenwellen wirklich unangenehm durchschlagen. Und auch die 12,5 Sekunden für den Sprint von 0 auf 100 zeigen, dass Pick-ups längst keine lahmen Enten mehr sind. Und ebenso keine Säufer: Mit knapp neun Liter Diesel auf 100 km/h kann man leben.
Fahrer- und Beifahrer-Airbags, Seitenairbags vorne, ABS und eine elektronische Bremskraftverteilung (EBD) sowie eine bei einem Frontalaufprall nachgebende Lenksäule gibt es serienmäßig, ein ESP auch optional leider nicht. Da auch die wichtigsten Komfort-Features nicht aufpreispflichtig sind, ist der Einstiegspreis für die L-Cab-Version sehr akzeptabel.
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