06.07.2004 (Archiv)
Wie Laien Tacho-Manipulation erkennen
Manipulierte Kilometerstände die Kunden zum Autokauf bewegen sollen sind keine Seltenheit. Ein Laie hat auch kaum eine Chance diesen Betrug aufzudecken und freut sich auch noch über das soeben erstandene Schnäppchen.Kann dem Verkäufer allerdings ein Täuschungs- und Bereicherungsvorsatz nachgewiesen werden, droht eine Freiheitsstrafe von bis zu sechs Monaten oder eine Geldstrafe bis zu 360 Tagessätzen. Wird dieser Betrug gewerbsmäßig betrieben sind sogar Strafen von bis zu fünf Jahren möglich.
Kann dem Verkäufer kein Betrugsvorsatz nachgewiesen werden, hat der Käufer trotzdem die Möglichkeit den Vertrag innerhalb von drei Jahren bei Gericht anfechten zu lassen bzw. auf Rückforderung des zu viel bezahlten Betrages zu klagen. Allerdings muss der Verkäufer für den Irrtum verantwortlich sein, und der Kilometerstand ausschlaggebend für den Kauf des Wagens gewesen sein. Auch wenn der Tacho von konzessionierten Gewerbebetrieben 'legal justiert' wird, ändert dies nichts an der Tatsache, dass es sich um einen Betrug handelt.
Wie erkennen auch Laien ob der Kilometerstand manipuliert wurde? Die ÖAMTC-Techniker geben Tipps. Man kann davon ausgehen, dass ziemlich sicher keine Manipulation vorliegt, wenn die meisten bzw. alle Begutachtungsblätter der Pickerl-Überprüfung vorliegen und die Kilometerangaben nachvollziehbar sind. Zweifelt man an den Kilometerangaben auf dem Begutachtungsblatt, weil diese unglaubwürdig oder gefälscht wirken, so kann man die Kopien auch mit den Originalen der Werkstätte vergleichen.
Fehlende Einträge im Serviceheft können auch Indizien für eine Manipulation sein. Ein Auto mit einem Stand von 60.000 Kilometer sollte auch keine Abnutzungserscheinungen wie ein abgegriffenes Lenkrad, durchgesessene Sitze und abgewetzte Pedale haben. Dies trifft eher auf ein Auto zu, das schon mehr als 120.000 Kilometer hinter sich hat.
Alte Prüfberichte, ein Ölwechsel-Aufkleber mit Kilometerangabe oder einfach eine Anruf beim Vorbesitzer können das Geheimnis hinter dem Kilometerstand lüften. Bestehen am Ende allerdings immer noch Zweifel, können diese mit einer Kaufüberprüfung des ÖAMTC garantiert beseitigt werden.
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