30.07.2007 (Archiv)
50 jahre Trabant
Der Trabant! Was ist über diesen Typ nicht schon alles erzählt und geschrieben worden! Wissenswertes und Amüsantes war dabei, auch Albernes, nicht selten ziemlich Falsches nach dem Motto: Keine Ahnung von der Sache, davon aber viel.Seiten: [1] [2]
Ende 1957 tauchten die ersten Werkswagen auf den Straßen auf. Ein halbes Jahr später gingen Nullserienfahrzeuge als Testobjekte an die drei 'Auto-Zeitschriften' der DDR. Auch 'Der Deutsche Straßenverkehr' – nach der Wende bekanntlich unter Regie der Stuttgarter Motor-Presse im neuen Titel 'Auto/Straßenverkehr' aufgegangen – bekam ein Testexemplar ab, das sich allerdings trotz aller Freude über die endlich vollzogene Geburt des DDR-Volkswagens angesichts einer ganzen Reihe von Ungereimtheiten im Detail eine ziemlich kritische Beurteilung gefallen lassen musste.
Fahrfertig wog der Trabant-Erstling P 50 620 Kilogramm. Sein gebläsegekühlter Zweizylinder-Zweitakter (wehe, wenn der Keilriemen riss!) gewann aus 500 Kubikzentimeter Hubraum dürre 18 PS. Ermittelt wurden ein Testverbrauch von 7,75 Litern pro 100 Kilometer und eine Höchstgeschwindigkeit von 90 km/h. Für die 'Luxusausführung' waren – nach jahrelanger Bestellzeit – 8470 DDR-Mark zu bezahlen.
Das war viel Geld, für viele zu viel. Und die Preise kletterten weiter. Wie heute. Nach dem Trabant 500 kam der leistungsgesteigerte 600er. Vor allem aber ist es dessen Nachfolge-Typ 601 mit neuer Karosserie, der hierzulande heute noch häufiger unterwegs ist und automobilgeschichtliche Spuren hinterlässt.
Zuletzt leistete der zweitaktende Trabant 26 PS. Warum 601? Lästerzungen fanden prompt eine Erklärung: 'Sechshundert haben das Auto bestellt, nur einer hat's bekommen.' Nein, lustig war das eigentlich nicht. Rückblende: 18 Jahre alt musste man schon sein sein, wenn man beim 'IFA-Vertrieb' der DDR eine Autobestellung abgeben wollte. Sehr viel später, nach zehn, zwölf oder noch mehr Jahren – je nach Automarke –, durfte auf die Auslieferung gehofft werden.
Dementsprechend schwunghaft entwickelte sich der Handel mit Gebrauchtwagen, deren begehrteste Exemplare durchaus auch zum Neupreis und darüber verhökert wurden. Zum Wende-Jahreswechsel 89/90 soll der IFA-Vertrieb einen Lieferrückstand von mehr als sechs Millionen Pkws gehabt haben.
Der beim Ausklang der volkseigenen Mangelwirtschaft gebaute Trabant 1.1 mit in Lizenz gebautem, 40 PS leistendem VW-Viertaktmotor brachte dem bellenden und qualmenden (drehschiebergesteuerten!) Zweitakter zwar das Aus, spielt in der Trabant-Geschichte aber nur eine untergeordnete Rolle. Nach der Fertigung von knapp 40 000 1.1-Exemplaren – quasi ein nochmaliger Durchhalteversuch – war am 30. April 1991 im Zwickauer Werk endgültig Schluss
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