Business 07.05.2012 (Archiv)
Tankstellen gegen Mitterlehner
Die größte freie Tankstellengruppe bezieht Stellung gegen den Populismus, der vom Wirtschaftsminister ausgehe. Die Preisrechnung zeige eindeutig, dass Wucher auch am Wochenende nicht bestehe.'Mit der Fixierung des Endverbraucherpreises ohne Rücksicht auf die restlichen Preiskomponenten ist die österreichische Politik in der Steinzeit der Betriebswirtschaft angelangt.' schreibt die Doppler-Gruppe, Österreichs größter unabhängiger Tankstellenbetreiber in einem offenen Brief an den Wirtschaftsminister, der amtliche Preisregelungen vorschreiben will. 'Man erwartet vom österreichischen Treibstoffhandel, der mehr als 60 % der Tankstellen in Österreich betreibt, dass man die Produkte zu international gültigen Tagespreisen beschaffen muss, dann aber tagelang einen Fixpreis halten soll.'
Die Tagespreise im Einkauf und Verkauf hat man sich dort auch genau angesehen: 'Der Preis entwickelte sich demnach auf Euro-Basis bis 06.04.2012 nach oben und senkte sich danach ab. Analog dazu verhielten sich die Tankstellenpreise.' Gegen Wucher verwehrt man sich auch aufgrund der Margen an der Tankstelle. 0,1 bis 0,9 Cent pro Liter Treibstoff verdient die Tankstelle, rechnet Doppler vor.
Der Gegenangriff ist auch deutlich: 'Nochmals sei hier erwähnt, dass der einzige „Abzocker“ erhöhter Treibstoffpreise die Regierung selber ist: Die 20 % USt fallen umso höher aus, je höher der Treibstoffpreis an der Zapfsäule ist. Dass jetzt der österreichische Minerölhandelsmittelstand die Zeche zu zahlen hat, wenn es Verwerfungen an den internationalen Warenbörsen gibt, der Staat aber seelenruhig eine erhöhte 20 % USt einkassiert, ist nicht einzusehen. Von der erst kürzlich erhöhten MÖSt sollten wir an dieser Stelle erst gar nicht sprechen.'
Versöhnlich wirkt dagegen dann schon der ironische Nebensatz zum Abschluss: 'Sollte dann das Ministerium die Risiken übernehmen, könnte man die Sache als erledigt ansehen.' Mitterlehner möge also bei steigenden Preisen im Einkauf den Tankstellen die nicht weitergebbaren Kosten ersetzen, dann wären die Tankstellen mit den Preisregularien einverstanden.
Ihre Meinung dazu? Schreiben Sie hier!
#Tankstellen #Treibstoff #Preise #Wirtschaft
Newsticker per eMail oder RSS/Feed!
Auch interessant!
Amtliche Preise an der Tankstelle
Österreichs Autofahrer dürfen sich derzeit wie dazumal hinter dem Eisenen Vorhang fühlen. Sie bekommen nu...
Endlich Freigabe des Fotografen-Gewerbes?
Es scheint nun auf Druck der EU endlich zu Bewegung in die heimische Gewerbeordnung zu kommen. Wirtschaft...
Sprit-Preis per Gesetz?
Wirtschaftsminister Mitterlehner kündigte amtliche Preisregelungen an, wenn die Spritpreisabzocke so offe...
Tankstellen sollen Preise melden
Eine zentrale Datenbank der Spritpreise für mehr Transparenz: Das ist die Lösung, die Wirtschaftsminister...
Ideen für mehr Wettbewerb
Nach der fehlgeleiteten Vorgabe, nur noch einmal am Tag die Preise anheben zu können, folgen nun endlich ...
Verordnung gegen Spritpreis-Sprünge
Wenn Tankstellen mehrfach am Tag die Preise ändern, dann ist das für Konsumenten nicht erfreulich. Der Pr...
Forum: Ihre Meinung dazu! Sigrun Savoy 8.5.2012 07:28 Die ArmenUnd die Milliardengewinne der Ölfirmen wollen wir tunlichst verschweigen. ... [ mehr!] | Roland Kreutzer 8.5.2012 10:05 Tankstelle ist nicht ÖlfirmaDa muss man aber fair sein: Die Tankstellen (insbesondere die freien) haben mit den Ölfirmen nichts zu tun, die sind nur Kunden der Konzerne. Sogar die meisten Betreiber unter Markennamen sind nur sel ... [ mehr!] |
Ins Forum dazu posten... |