18.09.2001 (Archiv)
Regenwetter erhöht die Aquaplaning-Gefahr
Das herbstliche Regenwetter verwandelt viele Straßen wieder in gefährliche Rutschbahnen. Aquaplaning kann schon bei relativ geringer Geschwindigkeit auftreten. Dann ist schnelles Reaktionsvermögen gefragt, um nicht im Graben zu landen.Regen, Spritzfontänen vorausfahrender Fahrzeuge und ein Wasserfilm auf der Fahrbahn sind die Aquaplaning-Vorboten. Selbst bei gutem Profil können die Vorderreifen schon bei einer Geschwindigkeit von 80 km/h 'aufschwimmen'. Dabei bildet das Wasser einen Keil zwischen Lauffläche und Fahrbahn, die Räder drehen sich nicht mehr, das Fahrzeug wird unlenkbar, schwere Verkehrsunfälle sind die Folge.
Wenn die Reifen eine Profiltiefe unter 3 mm aufweisen wird Aquaplaning besonders begünstigt. Dadurch hat das Fahrzeug auf regennasser Fahrbahn schon unter bestimmten Voraussetzungen bereits bei 50 km/h keine sichere Bodenhaftung mehr. Sobald die Wassertiefe auf der Fahrbahn nur einige Millimeter beträgt besteht übrigens auch für tadellose Reifen bei Tempo 90 bereits höchste Aquaplaninggefahr.
Um die Aquaplaning-Gefahr rechtzeitig zu erkennen gibt es drei Grundregeln:
- Je höher das Wasser auf der Fahrbahn steht, desto rascher verschwindet die Spur des Vordermannes.
- Eine starke Wasserschleierbildung des vorausfahrenden Wagens signalisiert ebenfalls einen dicken Wasserfilm.
- Eine auffällige Leichtgängigkeit der Lenkung ist das letzte Alarmsignal. Einziger Ausweg: Tempo sofort verringern, aber keinesfalls bremsen, sondern nur den Fuß vom Gaspedal nehmen.
Gerät das Fahrzeug durch Aquaplaning ins Schleudern, so ist es wichtig nicht zu bremsen, denn unkontrollierte Fahrzeugbewegungen sind dadurch nahezu unvermeidbar. Verfügt Ihr Fahrzeug jedoch über ABS kann eine Vollbremsung helfen! Halten Sie das Lenkrad fest und gerade. Kuppeln Sie aus oder gehen Sie - beim Automatikgetriebe - vom Gas weg.
Besonders Vorsicht ist übrigens auf den Lkw-Transitrouten gegeben, da wegen der hohen Belastung fast durchwegs der rechte Fahrstreifen mit zwei tiefen Spurrillen versehen ist, in denen sich zentimetertiefes Wasser sammelt. Weitere Gefahrenquelle sind Durchzugsstraßen-Kreuzungen mit Ampelregelung - dort graben Lkw beim Bremsen oft Rillen in die Asphaltdecke.
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