13.03.2000 (Archiv)
Teurer Sprit richtig dosiert
Höhere Spritpreise kann man bei entsprechender Fahrweise wieder ausgleichen, sodass die Geldbörse nicht über die Maßen belastet wird. Es gibt zwar schon das 3-Liter-Auto, aber der 3-Liter-Fahrer wäre gefordert.
Der ÖAMTC hat bereits vor Jahren die Vorreiterrolle übernommen und mit der seinerzeitigen Aktion 'Gleiten statt hetzen', sowie mit dem mehrmals durchgeführten weltweit grössten Verbrauchsbewerb, der ECO Tour of Europe, Anreize zum Kraftstoffsparen geschaffen.
'Über die Fahrweise kann problemlos ein um 10 Prozent geringerer Spritverbrauch erreicht werden, es sind aber auch Einsparungen um bis zu
20 Prozent möglich – und dies bei normaler Fahrt, ohne zum 'Schleicher' zu werden', betont ÖAMTC-Techniker Steffan Kerbl.
Die ÖAMTC-Techniker haben 10 wichtige Tipps zum Kraftstoffsparen zusammengestellt:
- Nach dem Starten sofort losfahren:
Im kalten Zustand braucht jeder Motor wesentlich mehr Sprit, deshalb immer gleich nach dem Starten losfahren und nicht Motor warmlaufen lassen, auch nicht im Winter.
- Fahren im höchstmöglichen Gang:
Schalten Sie möglichst früh hoch und möglichst spät herunter, mit hoher Motordrehzahl fahren hebt den Spritverbrauch. Besitzt das Auto einen Drehzahlmesser kann leicht kontrolliert werden, ob geschaltet werden sollte. Unter ca. 1500 U/min sollte die Motordrehzahl aber während der Fahrt nicht fallen, da der Motor sonst zu wenig Kraft hat.
- Nutzen der Motorbremswirkung:
Die Motorbremswirkung hat nicht nur den Vorteil den Wagen bei Bergabfahrt bremsschonend betreiben zu können, sondern wirkt sich bei modernen Autos auch positiv auf den Verbrauch aus. Die sogenannte Schubabschaltung sorgt dafür, dass der Motor während das Fahrzeug 'schiebt' keinen Kraftstoff bekommt. Man sollte die Motorbremse also bei jeder Gelegenheit nutzen z.B. beim Annähern an eine rote Ampel.
- Steht das Auto: Motor nicht unnötig laufen lassen:
Muss man im Auto länger als 2 Minuten warten (Bahnübergang, Ladetätigkeit etc.) sollte der Motor abgestellt werden. Läuft der Motor im Stand, verbraucht er sinnlos Kraftstoff ohne dass das Auto weiterkommt. Umweltschonend ist diese Maßnahme übrigens auch.
- Vorausschauend und flüssig fahren:
Wer genügend Abstand zum Vordermann hält, ist nicht nur sicherer unterwegs, sondern kann Geschwindigkeitsunterschiede eleganter ausgleichen. Wer keinen Abstand hält, muss jedesmal bremsen wenn der Vordermann verzögert und anschließend wieder kräftig Gas geben um den knappen Abstand zu halten.
- Vermeiden von hohen Geschwindigkeiten:
Die meisten Autos haben den günstigsten Verbrauch zwischen
60 – 80 km/h im höchsten Gang. Bei zunehmender Fahrgeschwindigkeit nimmt durch den steigenden Luftwiderstand der Verbrauch stark zu.
Überhöhte Geschwindigkeit auf der Autobahn kostet nicht nur Strafe, sondern auch mehr Kraftstoff pro gefahrenem Kilometer.
- Skiträger nach dem Urlaub runter:
Befindet sich auch noch ein Dachträger am Fahrzeug, hebt das den Verbrauch bei höheren Geschwindigkeiten nochmals bedeutend. Die Vorteile moderner, strömungsgünstiger Karosserien gehen durch den Skiträger verloren.
- Reifendruck kontrollieren:
Der Luftdruck in den Reifen sollte öfters kontrolliert werden. Zu niedriger Reifendruck lässt nicht nur den Reifen schneller verschleißen, sondern treibt den Spritverbrauch in die Höhe. Vor der großen Urlaubsfahrt mit Kind und Kegel muss der Reifendruck bei den meisten Autos leicht angehoben werden.
- Keine unnötigen Lasten spazierenführen:
Wer ab und zu das Auto entrümpelt und von Ballast, befreit der nicht ständig an Bord sein muss (z.B. Schneeketten im Sommer), kann auch Sprit sparen. 100 kg können bis zu 0,6 Liter/100 Kilometer Mehrverbrauch ausmachen.
- Autocheck:
Letzlich muss das Auto selbst in einem technisch einwandfreien Zustand sein. Ein verdreckter Luftfilter, alte Zündkerzen oder eine fehlerhafte Elektrik reduzieren nicht nur die Motorleistung, sondern können den Verbrauch gewaltig in die Höhe treiben. Deshalb sollte man mit seinem Fahrzeug mindestens einmal jährlich ein Service machen oder die optimale Motoreinstellung bei einem der österreichweit über 100 Stützpunkte des ÖAMTC überprüfen lassen.
'Sparsames Fahren ist nicht langsames Fahren, sondern intelligentes Fahren. Man muss nur mehr vorausschauen und denken', so die These von ÖAMTC-Techniker Steffan Kerbl.
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