Aktuell 30.08.2006 (Archiv)
Daihatsu Trevis
Besser gut geklaut als schlecht selbst gestaltet - das dürfte manchem Passanten einfallen, wenn der Daihatsu Trevis an ihnen vorüber fährt. Denn die Anleihen beim Mini sind so deutlich, dass sich der Kopiervorgang kaum leugnen lässt.Seiten: [1] [2]
160 km/h Höchstgeschwindigkeit sind dank des geringen Gewichts von 800 Kilogramm möglich, die Beschleunigung gelingt auf Tempo 100 gelingt in 12,2 Sekunden. Dabei ist das Geräuschniveau auch bei flotter Fahrt erträglich. Auf Wunsch ist für 970 Euro eine Vierstufenautomatik erhältlich, die aber deutlich Schwung kostet, den Verbrauch nach oben treibt und nur sehr gemütliche Naturen glücklich machen dürfte. Das Fahrzeug ist nur für vier Personen zugelassen.
Im Trevis funktioniert alles einfach: Lenkung, Schaltung oder Pedalerie erfordern keinen Kraftaufwand, der Wendekreis ist mit 8,8 Metern absolut Großstadttauglich. Innen dominiert hartes Plastik in schwarz und grau, aber zumindest ist das alles hübsch und klapperfrei gemacht. Die wenigen Knöpfe für die Bedienung sind schnell zugeordnet. In schnell gefahrenen Kurven schiebt er heftig über die Vorderräder. Also Obacht, elektronische Helfer wie ESP sind nicht an Bord. Für die Sicherheit müssen ABS und zwei Airbags genügen.
Die Stärken des Trevis liegen neben der gelungenen Optik in seinem gut genutzten Innenraum. Vier Erwachsene sitzen hier tatsächlich ordentlich, auch wenn die Vordersitze für den durchschnittlich gewachsenen Europäer zu klein sind und härtere Polster vertragen könnten. Der Kofferraum schluckt 167 Liter, bei umgelegter Rückbank sind es 420 Liter. 4,8 Liter Normalbenzin gibt Daihatsu als Durchschnittsverbrauch an, in der Praxis dürften es sechs sein. Hier ist der kleine Charmeur also sehr sparsam. Auch die Versicherungseinstufungen (13/16/13) versprechen einen günstigen Unterhalt, der durch die guten Garantie-Leistungen noch aufgewertet wird.
Allein wegen seiner Optik ist der Trevis eine Bereicherung auf unseren Straßen - der Flirtfaktor ist hoch. König in dieser Disziplin ist übrigens der Mini. Wir werden sehen, ob der kleine Japaner ihm die Krone streitig machen kann.
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