22.08.2002 (Archiv)
Regenzeit = Aquaplaning-Gefahr
Weite Teile des Landes versinken in den Wasserfluten, der massive Regen scheint kein Ende zu nehmen. Straßenstücke, die von Verflutungen verschont bleiben, verwandelt der Regen in gefährliche Rutschbahnen - Aquaplaning droht.Unterschätzt wird dabei zumeist der Umstand, dass die Aquaplaning-Gefahr schon bei relativ geringer Geschwindigkeit besteht, warnt der ARBÖ. Dies zeigte sich auch am 21. August 2002 bei der Massenkarambolage auf der A1, Westautobahn, im Bereich der Abfahrt Amstetten-West, deren Auslöser vermutlich Aquaplaning war.
'Sobald die Spur des vorausfahrenden Fahrzeuges schnell wieder verschwindet, ist dies ein untrügliches Zeichen, dass bereits ein dicker Wasserfilm die Fahrbahn bedeckt', so der ARBÖ-Schulungsleiter Gottfried Moser.
Ein weiteres Aquaplaning-Alarmsignal ist eine starke Wasserschleierbildung des vorausfahrenden Wagens sowie die auffällige Leichtgängigkeit der Lenkung. Dazu kommt noch, dass durch die Verringerung der Sichtweite Spurrillen oder Hindernisse erst später wahrgenommen werden. Und oft wird auch vergessen, dass im Stadtgebiet 'versteckte' Aquaplaning-Gefahren - wie zum Beispiel Straßenbahnschienen auf der Fahrbahn - lauern, die beim Bremsen für unfreiwilliges Rutschen sorgen.
Deshalb muss auf Aquaplaning-Vorboten in jeden Fall rasch reagiert werden, denn sonst passieren Unfälle, die Auslöser für Massenkarambolagen werden können, wie der Unfall auf der A1, Westautobahn, im Bereich der Abfahrt Amstetten-West, am 21. August 2002 leider wieder gezeigt hat.
Allerdings reagieren Autofahrer bei regnerischen Fahrbedingungen extrem unterschiedlich. Mancher Autolenker ist unsicher und ängstlich und fährt dadurch dem voranfahrenden Fahrzeug zu knapp auf. Anderen fehlt wiederum gänzlich das Gefahrenbewusstsein - Aquaplaning und Bremswege werden unterschätzt und man möchte der unangenehmen Fahrsituation möglichst rasch entkommen und ist deshalb mit erhöhter Geschwindigkeit unterwegs, so der ARBÖ.
ARBÖ-Schulungsleiter Moser: 'Setzt Regen ein, sollte das Fahrtempo sofort reduziert und der Sicherheitsabstand zum Vordermann vergrößert werden. Gerät das Fahrzeug durch Aquaplaning ins Schleudern, so ist es wichtig, nicht zu bremsen, denn unkontrollierte Fahrzeugbewegungen sind dadurch nahezu unvermeidbar.' Lenkbewegungen sollten unbedingt vermieden werden, denn sobald der Reifen wieder auf griffige Fahrbahn kommt, nimmt das Fahrzeug sofort diese Richtung ein und kann nur mehr schwer manövriert werden. 'Das Lenkrad sollte deshalb möglichst gerade gehalten, es sollte ausgekuppelt und - beim Automatikgetriebe - vom Gas weggegangen werden,' so Moser weiter.
Aquaplaning hat bei Reifen mit einer Profiltiefe unter 3 mm besonders leichtes Spiel, denn das Fahrzeug hat auf regennasser Fahrbahn schon unter bestimmten Voraussetzungen bereits bei 50 km/h keine sichere Bodenhaftung mehr. Der ARBÖ-Schulungsleiter warnt: 'Bei Tempo 90 besteht auch für tadellose Reifen Aquaplaninggefahr, sobald die Wassertiefe auf der Fahrbahn nur einige Millimeter beträgt.'
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