22.05.2002 (Archiv)
Kein Pardon für Alkolenker
Das Fahren unter Alkoholeinfluss am Steuer ist kein Kavaliersdelikt. Wie viele Unbelehrbare aber immer noch alkoholisiert unterwegs sind, zeigen die zahllosen Führerscheinabnahmen.'Dabei sind sich die wenigsten über die Konsequenzen im klaren, die das Fahren mit mehr als 0,5 Promille Alkohol im Blut nach sich zieht. Die verstärkten Alkoholkontrollen sowie vermehrten Führerscheinabnahmen seitens der Exekutive und der sowohl zeitlichen als auch finanziellen Konsequenzen (Nachschulung, verkehrspsychologische Untersuchung) haben offenbar viel von ihrer abschreckenden Wirkung eingebüßt', sagt ÖAMTC-Experte Roman Michalek. 'Seit Einführung der 0,5 Promille-Regelung 1998 hat sich die Disziplin bezüglich Alkohol am Steuer deutlich verschlechtert.'
Alkosünder, die mit mehr als 0,5 Promille Blutalkoholgehalt oder 0,25 Milligramm Alkohol pro Liter Atemluft erwischt werden, müssen mit einer Geldstrafe von bis zu 5.813 Euro rechnen. Zwischen 0,8 und 1,2 Promille wird zusätzlich zu einer Geldstrafe die Lenkberechtigung entzogen. Ab 1,2 Promille ist eine Nachschulung, ab 1,6 Promille zusätzlich eine verkehrspsychologische Untersuchung obligatorisch.
Abgesehen vom menschlichen Leid bei durch Alkoholeinfluss verursachten Unfällen drohen dem Alkolenker massive Folgeprobleme. Einerseits hält sich die Haftpflichtversicherung bei Schadensforderungen des Unfallopfers am Alkolenker in Höhe bis zu ca. 22.000 Euro schadlos. Im Falle einer Behinderung des Unfallopfers können lebenslange Entschädigungszahlungen die existenzbedrohende Folge sein. Andererseits ist eine strafrechtliche Verfolgung, bis hin zur Verurteilung wegen fahrlässiger Tötung, nicht auszuschließen.
'Neben Selbstdisziplin ist jedoch vor allem soziale Kontrolle erforderlich, um Alkolenker vom Fahren abzuhalten. Jeder einzelne ist aufgefordert, Zivilcourage zu zeigen und einem offensichtlich Betrunkenen auch einmal den Schlüssel wegzunehmen oder zumindest nicht ins Fahrzeug zu steigen', fordert Michalek. Slogans wie 'Wer fährt trinkt nicht, wer trinkt fährt nicht' oder 'Don’t drink and drive', müssen die Devise sein. Fahrgemeinschaften und sogenannte Heurigentaxis sind Alternativen, um im Sinne der Verkehrssicherheit sicher nach Hause zu kommen.
Ihre Meinung dazu? Schreiben Sie hier!
Newsticker per eMail oder RSS/Feed!
Auch interessant!
Alkoholfrei durch das Internet
Statt sich in anonyme Gruppen zurückzuziehen, soll auch das Kommunizieren und Publizieren im Internet geg...
Forum: Ihre Meinung dazu! Ins Forum dazu posten... |