03.04.2002 (Archiv)
Österreichweiter Reifen-Sicherheitscheck
Pkw-Reifen fünf Wochen lang auf dem Prüfstand der Automobilclubs, des TÜV Österreich und der Reifenspezialisten.Vier Handflächen liegen zwischen Auto und Straße, vier Handflächen, deren Zustand im Extremfall darüber entscheidet, ob eine kritische Situation noch gemeistert wird, oder ob es zu einem Unfall mit Verletzten und Toten kommt. Aus internationalen Studien geht hervor, dass die häufigste technische Unfallursache, nämlich 30 Prozent, auf primäre technische Mängel der Reifen zurückzuführen ist. Daher hat der VRÖ (Verband der Reifenspezialisten Österreichs) die Initiative ergriffen und in Kooperation mit dem ÖAMTC eine für fünf Wochen anberaumte Aktion namens 'Reifencheck 2002' gemeinsam mit anderen unterstützenden Partnern (ARBÖ, KfV, TÜV Österreich) gestartet.
Ziel der österreichweiten Aktion ist es, das Bewusstsein der Autofahrer zu sensibilisieren. 'Einerseits sollen durch die Möglichkeit eines Gratis-Reifenchecks Schwachpunkte an der Bereifung aufgezeigt werden. Andererseits sollen Wissen und Einstellung der Kraftfahrer zum Thema Reifensicherheit verbessert werden', sagt der VRÖ-Präsident Walter Antosch.
Nur jeder zweite österreichische Autofahrer weiß, wie hoch der Luftdruck seiner Reifen sein muss. Zwei Drittel kontrollieren den Luftdruck der Reifen gar nicht oder jedenfalls viel zu selten. Das sind die überraschenden Ergebnisse einer aktuellen österreichweit durchgeführten Repräsentativumfrage unter 1000 Autofahrern in den ersten beiden März-Wochen. 'Die österreichischen Autofahrer haben große Lücken, was das Wissen über Reifen betrifft. Also Luftdruck, Wartung, Pflege, Profiltiefen und von der Bereifung abhängige Bremswege', macht Karl Obermair, Chef der ÖAMTC-Interessenvertretung aufmerksam. Die Folge sind große Sicherheitsnachteile, mehr Verbrauch und unnötige Materialbelastung.
Von 15. April bis 18. Mai 2002 läuft österreichweit der bisher größte flächendeckende Reifencheck an über 700 Prüfstellen. 'In einem gemeinsam entwickelten Prüfprotokoll wird Art und Zustand der Bereifung, Luftdruck und Profiltiefe, Reifenalter, etwaige Montagefehler und der Zustand des Reserverades penibel dokumentiert und statistisch exakt ausgewertet', erklärt Klaus Kreisel, Projektleiter des VRÖ den Ablauf der Aktion. Ziel des Reifenchecks ist es, die festgestellten Mängel nach Möglichkeit gleich vor Ort zu beheben.
Die 10-Gebote für die Reifensicherheit:
- 1. Im Sommer - Sommerreifen, im Winter – Winterreifen.
- 2. Immer vier gleiche Reifen verwenden.
- 3. Mindestens vier Millimeter Profiltiefe (auch im Sommer!).
- 4. Einen Satz Reifen nicht länger als vier Jahre ab Kauf verwenden.
- 5. Bei jedem Tanken, mindestens aber einmal pro Monat, Luftdruck und Zustand der Reifen kontrollieren.
- 6. Den Luftdruck der jeweiligen Fahrzeugbeladung anpassen.
- 7. Auch das Reserverad in die regelmäßigen Kontrollen miteinbeziehen.
- 8. Ab Oktober und ab April Reifen wechseln.
- 9. Reifen kühl, dunkel und trocken lagern.
- 10. Montierte Reifen nicht stehend oder liegend, sondern hängend lagern.
VRÖ (Verband der Reifenspezialisten Österreichs) und ÖAMTC sehen in diesem ersten großen Reifencheck Österreichs ein Pilot-Projekt. Noch vor dem Sommer werden die Ergebnisse des 'Reifencheck 2002' der Öffentlichkeit vorgestellt, um sich ab Herbst ausgewählten Schwerpunktthemen widmen zu können. Für 2003 ist dann die Fortsetzung der österreichweiten Aktion 'Reifencheck' vorgesehen.
Ihre Meinung dazu? Schreiben Sie hier!
Newsticker per eMail oder RSS/Feed!
Forum: Ihre Meinung dazu! Ins Forum dazu posten... |